Schmalspurig übers flache Land


Nach reichlicher Überlegung entschied ich mich im Frühjahr 2010, dass ich mich von meiner – in der Rubrik „Anlagen“ vorgestellten TT – Modellbahnanlage „Hasselbach“– trennen werde. Obwohl ich sie seinerzeit bewusst im Stil der 1970’er Jahre erbaut hatte, erschien sie mir nun doch nicht mehr zeitgemäß. Dies bedeutete die Eisenbahnplatte zurück zubauen, um Platz für etwas Neues zu schaffen.

Da ich ein bekennender Schmalspurfan bin, sollte auf dem vorhandenen Grundgerüst von 400 cm x 70 cm eine Neue, eine H0e – Anlage entstehen.

Anregungen holte ich mir aus Modellbahnzeitschriften und aus diversen Fachbüchern und nach einer Fahrt mit dem “POLLO” (eine heute noch im Museumsbetrieb befindliche Schmalspurstrecke in der Prignitz/Brandenburg) stand letztendlich mein Entschluss fest, dass meine Schmalspurbahn über das flache Land führen sollte.

Da ich jedoch nicht die komplette TT- Anlage abreißen wollte, versuchte ich einige Teile in die neue Platte zu integrieren. Daher musste ich den Kompromiss mit einem kleinen Tunnel im linken Anlagenteil eingehen.

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Im Mittelpunkt der Modellbahnanlage steht ein Durchgangsbahnhof mit repräsentativem Empfangsgebäude, welches sich in so genannter Keillage befindet. Dies vermittelt die Illusion, dass sich hier zwei Schmalspurbahnstrecken treffen und dass die Reisenden umsteigen können.

Des Weiteren führt ein Teil der Strecke durch ein Dorf.

Da ich die Epochen III – IV der Deutschen Reichsbahn wählte, spiegelt sich dieses auch in der Auswahl einiger Gebäudebausätze wieder. So entstanden ein für die damalige Zeit typisches Mehrfamilienhaus, wie es in der ländlichen Gegend kaum fehlte, sowie eine Konsumkaufhalle.

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Im rechten Anlagenteil befindet sich der Reparaturstützpunkt der örtlichen LPG und ein noch im Umbau befindlicher Binnenhafen.

Der Hafen entstand ursprünglich als Diorama und fand nach reichlicher Überlegung letztendlich auf dieser Anlage seinen Platz.

Hauptaugenmerk habe ich auf kleine Szenen gelegt, wie sie sich durchaus links und rechts neben dem Bahndamm abgespielt haben könnten.

So finden auf dem Bahnsteig gerade Fernsehaufnahmen zu einer neuen Folge von „Eisenbahnromantik“ mit Hagen von Ortloff statt, während ein paar Meter  weiter gleich ein eifriger Volkspolizist den VW Transporter des Kamerateams mit einen Strafzettel versehen wird.

Güter wurden damals noch mit der Eisenbahn transportiert und zum Teil mühselig per Muskelkraft umgeschlagen.

Bei der Auswahl der Gebäude entschied ich mich wieder für Bausätze der bekannten Firmen Auhagen und Faller.

Die verwendeten Bäume stammen ebenfalls von Auhagen, als auch von den Firmen Busch und Heki.

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Das rollende Material kommt von verschiedenen Herstellern, so sind bei schönem Wetter auch mal Aussichtswagen der Firma “Technomodell” unterwegs

Des Weiteren verkehren Modelle, wie die 99 4712 von Liliput oder der VT 133 525 von BEMO, deren Originale tatsächlich in der Prignitz beheimatet waren.

Die 2- achsigen Personen- und Güterwagen stammen von ROCO bzw. von dem Berliner Modellbauer Wolfgang FRÖWIS.

Text und Bilder

AR